Aktuelles

Editorial

Welches Muster verbindet den 

Krebs mit dem Hummer und 

die Orchidee mit der Primel 

und all diese vier mit mir? 

Gregory Bateson

Die Internet-Zeitschrift  Z-ISB  ist ein Forum für offene Diskurse über interdisziplinäre Systembildungen. Organisierendes Leitbild ist die Systemhaftigkeit der Welt, die wechselseitige Entfaltung von Mensch, Gesellschaft und Natur. Damit gehört im Prinzip jeder Gegenstand zum Programm, wenn dieser in Hinsicht auf seine innere oder äußere Systemhaftigkeit bearbeitet wird. Allgemeine Prinzipien sowie ein die Entfaltung von Mensch, Gesellschaft und Natur betreffendes Leitbild sind wesentliche Inhalte des Programms. Dies entspricht der zugrundeliegenden These, dass ohne hinreichend Allgemeines Spezielles bzw. Einzelnes nicht adäquat bearbeitet werden kann. Denn jede Untersuchung eines Systembereichs setzt einen hinreichenden äußeren Kontext voraus. Daher ist auch besonderer Wert auf qualitative Prinzipien zu legen. Qualitative Prinzipien und Theorien sind extensional umfassender formulierbar als quantitative. Sie liefern für quantitative Erweiterungen eine explizitere Semantik und sind Adäquatheits-Kriterium für Quantifizierungen. 

Auf partikulärer Ebene steht damit die Aufhebung atomistischer Verkürzungen im Fokus der Betrachtungen. Teile sind durch Zusammenhänge im Stadien- und im Entwicklungskontext bedingt. Methodisch geht es also um eine Explikation von Gegenständen im Systemzusammenhang.

Auf systematischer Ebene ist die Weiterentwicklung systemtheoretischer Ansätze das grundlegende Ziel. Nicht die Beschränkungen auf spezifische Gegenstandsbereiche und disziplinspezifische Begriffe steht dabei im Vordergrund, sondern Verallgemeinerungen, die Disziplingrenzen als Erkenntnisgrenzen aufzuheben und transdisziplinäre Wissenschaft zu stützen vermögen. Die relevante Vorgehensweise ist hierbei vom Allgemeinen zum Besonderen.

Das Programm umfasst Entwicklungsarbeiten zu

  • einer allgemeinen Begrifflichkeit
  • systemtheoretischen Prinzipien
  • Prototheorien
  • Begründungen wissenschaftlicher Theorien
  • Konzeptionen theoriegeleiteter Empirie 
  • Lebenswelt und Wissenschaft (Entwicklung wissenschaftlichen Wissens aus dem lebensweltlichen)
  • Entwicklungen eines allgemeinen qualitativen Systemparadigmas auf der Grundlage komplementärer Begriffe