Aktuelles

Erzeugung von Neuem in den Wissenschaften als Orientierung für die Konstruktion heuristischer Mittel

Wilhelm T. Wolze, Wilhelm Walgenbach, Stefan Schuldt

Zusammenfassung

Im Mittelpunkt steht die fundamentale Frage nach möglichen Lern- bzw. Entwicklungswegen. Als Grundproblem wird die Initialphase beim Übergang von der einen zur anderen kognitiven Struktur angesehen (conceptual change), d.h. die Entstehung des Neuen. Orientierungen für die Problembearbeitung werden in der Wissenschaftsentwicklung gesucht. Der Begriff des kognitiven Mittels wird als zentraler Begriff herausgearbeitet. Anhand von drei Fallbeispielen aus der Naturwissenschaftsgeschichte wird das kognitive Mittel der Initialphase (heuristisches Mittel) bei der Entstehung des Neuen analysiert. Die Struktur solcher heuristischer Mittel wird expliziert und ein Bildungsprinzip für die Entstehung des Neuen aufgestellt. An zwei Beispielen erfolgt eine Anwendung auf die Didaktik: dem Verbrennungsprozess und dem mechanischen Wechselwirkungsprozess. Es werden Schwierigkeiten bei der Begriffsbildung erörtert und heuristische Mittel angegeben, mit denen ein möglicher Lernweg beginnen kann. Abschließend wird ein Lernwegtyp skizziert, der auf einer lokalen, relativ störungsfreien Modifikation eines kognitiven Systems beruht. In der Weiterentwicklung zum neuen kognitiven System werden Widersprüche weitgehend dadurch vermieden, dass gleichzeitig das alte System mit dem neuen Mittel uminterpretiert wird.

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