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Transdisziplinäre Forschung – Transdisziplinärer Gegenstand >Sozialisation<

Wilhelm T. Wolze

Zusammenfassung

Aufgegriffen wird das Konzept der methodischen Transdisziplinarität von Mittelstraß. Grundidee dieses Konzeptes ist die methodische Orientierung transdisziplinärer Forschung auf disziplinärer Grundlage und transdisziplinärem Gegenstand. In diesem Sinne bildet dieses Konzept eine Vermittlung von integrativen Auffassungen von Wissen und Welt einerseits und atomistisch-multidisziplinären Konzeptionen andererseits: In der methodisch- transdisziplinären Forschung erfolgt die Verflechtung der disziplinären Forschung über den Gegenstand.

Im Folgenden wird zunächst die These von der Zersplitterung von Wissen und Welt durch das Spezialistentum widerlegt, indem zwischen Komplexität reduzierenden und generierenden Spezialisierungen unterschieden wird. Letztere liegen stets den (disziplinären) Problemlösungen zugrunde, erstere führen zu Reduktionen in der Wissensentwicklung und Zielbildung.

Sodann wird zur Diskussion der Problemorientierung transdisziplinärer Forschung der Begriff des transdisziplinären Forschungssystems eingeführt und die Systemfunktion in eine forschungsimmanente und eine die Umwelt betreffende Kontextfunktion differenziert, deren Integration sich dadurch er- gibt, dass transdisziplinäre Forschung nicht als Reparaturphänomen, sondern als Gestaltungsphänomen aufgefasst und praktiziert wird.

Das Problem des gemeinsamen Orientierungswissens wird von Ausgangsabstraktionen und Leitbildern über Systemtheorie und Elementarparadigmen bis zu möglichen intertheoretischen Prinzipien am Beispiel der Physisches und Psychisches involvierenden Kognition erörtert.

Am Gegenstand der Sozialisation wird abschließend beispielhaft die Trans- disziplinarität des Gegenstandes präzisiert, die sich aufgrund der Verflechtung der disziplinären Problemlösungen ergibt.

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